Baumwolle – die natürliche Nr. 1
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In Indien, Nordafrika, im Nahen Osten und in Südamerika wird Baumwolle seit Jahrtausenden zur Herstellung von Textilien verwendet. Nach Mitteleuropa gelangte sie ab dem 14. Jahrhundert in größeren Mengen. Zunächst galt sie als Luxusgut, dessen Verarbeitung aufwendig und vergleichsweise langwierig war. Doch mit der Ausweitung des Fernhandels und der Erfindung von Spinnmaschinen, die ab dem 18. Jahrhundert eine kostengünstige Produktion ermöglichten, wurden Leinen und Hanf als Rohstoffe für Textilien zunehmend verdrängt. Ob Bett- oder Tischwäsche, Schlaftextilien oder Bekleidung – der weltweite Siegeszug der Baumwolle begann. Heute werden knapp 45 % der weltweit produzierten Bekleidungstextilien aus Baumwolle gefertigt. Statistisch gesehen ist der Rohstoff damit die unangefochtene Nr. 1.
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Woher kommt unsere Baumwolle?
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Bei Grüne Erde verwenden wir ausschließlich besonders robuste, hautfreundliche und hochwertige Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA). Sie stammt aus Baumwollplantagen in der Türkei, Indien, Tansania, Peru und Kirgisistan. Da die Ernteanteile starken Schwankungen unterliegen, variiert auch, wie viel Prozent wir aus den jeweiligen Ländern beziehen.
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bioRe®-Baumwolle: aus fairem Projektanbau
Einen Gutteil unserer Bio-Baumwolle erhalten wir von unserem Partner Remei. Mit seiner Stiftung BioRe® betreibt er ökologische und sozial faire Anbauprojekte in Indien und Tansania. Angefangen beim selbst hergestellten Saatgut über Tröpfchenbewässerung und viel Handarbeit ist die gesamte Bewirtschaftung der Felder auf eine achtsame Landwirtschaft ausgelegt. Die Bauern profitieren von Abnahmegarantien, Prämien über dem regionalen Marktpreis und Projekten im Bildungs- und Gesundheitsbereich. -
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Tanguis-Baumwolle
Eine andere, ebenso kostbare, Baumwolle ist die Tanguis-Baumwolle, die nicht nur als besonders robust und widerstandsfähig gilt, sondern auch mehrmals pro Jahr geerntet werden kann. Aufgrund ihres tiefreichenden Wurzelsystems benötigt sie wenig Bewässerung und gedeiht auch in den wasserarmen Regionen Perus, etwa im Cañete-Tal südlich von Lima und in der zentralen Küstenregion. Die Baumwollsorte liefert langstapelige (29-33 mm), weiche und feine sowie von Natur aus sehr helle, gut färbbare Fasern.
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Warum setzten wir auf Bio-Baumwolle?
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Baumwolle bietet hervorragende Eigenschaften, die dafür sorgen, dass das ansehnliche Malvengewächs mit den weißen Bauschen das meistgenutzte Material in der Textilbranche ist. Der Bedarf ist also groß. Aber: 70 bis 75 % der Pflanzen sind gentechnisch verändert. Konventionell gewonnene Baumwolle hat zudem eine erschreckend schlechte Öko-Bilanz. Die Gründe dafür sind u. a. ein hoher Wasserverbrauch sowie der Einsatz von chemischen Pestiziden, Herbiziden und synthetischen Düngemitteln. Auch in sozialer Hinsicht erweist sich der konventionelle Baumwollanbau als Geschäft auf Kosten anderer. Die harte Arbeit wird oft unter schlechten Bedingungen und für unzureichende Löhne verrichtet, teilweise sogar von Kindern.
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Besser für Mensch und Umwelt
Dass es auch anders geht, zeigt Bio-Baumwolle. Von der weltweiten Baumwollernte stammt – trotz einer Steigerung von ca. 10 % seit 2018 – nur etwa 1 % aus kontrolliert biologischem Anbau. Im Vergleich zu konventioneller Baumwolle verbraucht Bio-Baumwolle deutlich weniger Wasser, ist frei von Gentechnik und chemischen Zusätzen. Kurz gesagt: Bio-Baumwolle ist besser für Mensch und Umwelt.
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Verantwortung und Qualität
Wir sorgen für Transparenz vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Unsere Bio-Baumwolle ist nach dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert, dem weltweit führenden Regelwerk für ökologische Textilien. Es sichert die Einhaltung von strengen Umwelt- und Sozialstandards über die gesamte Produktionskette hinweg. Jeder einzelne der an der Produktion beteiligten Betriebe – vom Baumwollfarmer über die Spinnerei, Färberei und Weberei bis zu Grüne Erde – muss GOTS-zertifiziert sein.
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Bio-Baumwolle für Kleidung
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Für unsere Naturmode verarbeiten wir ausschließlich besonders robuste, hautfreundliche und hochwertige Baumwolle. So soll sie den stetig steigenden Anforderungen standhalten: wärmend und schützend soll die Kleidung sein und dennoch leicht im Griff und sanft zur Haut. So fiel die Entscheidung auf Bio-Baumwolle, aus kontrolliert biologischem Anbau und nach dem strengen Global Organic Textile Standard zertifiziert.
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Wie verarbeiten wir Baumwolle?
Baumwolle überzeugt durch ihre Vielseitigkeit. Je nach Verarbeitung, entstehen aus dem Rohstoff zunächst ganz unterschiedliche Garne, die in der weiteren Verarbeitung ganz unterschiedliche Stoffe und Muster hervorbringen. Bei Grüne Erde verwenden wir Gewebestoffe in allen Varianten: von feinem Musselin oder Popeline bis zu sportiven Twillstoffen. Baumwoll-Jersey gibt es in zahlreichen Spielarten wie Piquée, Transparentstreifen, Jacquards, Ajour, Flammé, Single Jersey, Interlock oder mehrfädige Sweatqualitäten. Auch Baumwoll-Strick entfaltet je nach Fertigungsart einen ganz individuellen Charakter: von feiner Masche aus Tanguis-Baumwolle bis hin zu Grobstrick aus Bändchengarn. -
Warum Kleidung aus Bio-Baumwolle?
Bio-Baumwolle ist ein verlässlicher „Allrounder“: eine hautfreundliche, weiche Naturfaser mit mittlerem Wärmevermögen, sehr geringem Allergiepotenzial und hoher Scheuer- sowie Reißfestigkeit. Gleichzeitig schmiegt sie sich wunderbar an den Körper an, ist luftdurchlässig und sehr saugfähig. Sie kann bis zu 20 % ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen. Die Faser ist geschmeidiger, dehnbarer und weniger knitteranfällig als Hanf oder Leinen. Sie bietet also einen hohen Tragekomfort, fühlt sich gut an und kratzt nicht. Das macht sie für uns zu einem wunderbar variantenreichen, angenehmen und natürlichen Rohstoff für unsere Naturmode.
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Unsere Kleidung aus Bio-Baumwolle