Begegnung schaffen! – Der Verein SOS-Menschenrechte in Linz

  • Der Verein SOS-Menschenrechte in Linz bietet Flüchtlingen ein „Dach über dem Kopf". „Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“ – Artikel 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
  • Bewohner des Verein SOS Menschenrechte mit Hauskatze Jessi
  • „Uns geht es einfach darum, Flüchtlingen im Alltag zu helfen und ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten“, sagt Sarah Kotopulos, Geschäftsführerin von SOS-Menschenrechte in Linz. Der Verein führt in der Rudolfstraße ein Flüchtlingsheim mit 60 Plätzen – das „Haus der Menschenrechte“. Derzeit wohnen hier auch 6 Mädchen und 2 Burschen zwischen 14 und 18 Jahren, die als „unbegleitete Minderjährige“ allein nach Österreich kamen und nun in einer eigenen Wohngemeinschaft im SOS-Wohnheim betreut werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Linzer Flüchtlingsheimes warten auf die Entscheidung über ihren Asylantrag in Österreich, sind als Asylwerber nur sehr eingeschränkt arbeitsberechtigt und bekommen vom Staat sechs Euro Taschengeld pro Tag – für Essen, Bekleidung und private Ausgaben.
  • „Unsere größte Herausforderung ...

    ... sind die immer strikter werdenden gesetzlichen Bedingungen auf internationaler, nationaler und Landesebene. Der Spielraum wird immer enger“, so Kotopulos. Das SOS-Wohnheim ist, so wie andere Flüchtlingsunterkünfte in Österreich, derzeit nicht voll belegt, weil aufgrund der erschwerten Einreise weniger Flüchtlinge ins Land kommen als 2015 oder 2016. Während Flüchtlingslager in Italien, Griechenland und der Türkei überquellen, gibt es in Österreich freie Unterkünfte. Das stellt für die Hilfsorganisationen ein finanzielles Problem dar, denn die Abgeltung der Betreuungskosten durch die öffentliche Hand richtet sich nach der tatsächlichen Belegung. Insofern sind Spenden und andere vom Staat unabhängige Finanzierungsformen für NGOs wie SOS-Menschenrechte lebenswichtig.
    • Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration

      Nach der positiven Euphorie am Höhepunkt der Flüchtlingsbewegungen 2015 – Stichwort: „Refugees welcome“ – kehrte sich mit den Silvester-Ereignissen in Köln auch in Österreich die allgemeine Stimmung gegen Asylwerber. Kotopulos: „Wir bräuchten mehr freiwillige, aktive Helfer. Viele Menschen, die gern helfen wollen, müssen sich gegenüber anders denkenden Freunden und Bekannten rechtfertigen. Das hemmt die Bereitschaft, sich für Flüchtlinge zu engagieren.“ SOS-Menschenrechte leistet einerseits ganz konkrete Hilfe für Flüchtlinge: Unterkunft und Deutschkurse, denn, so Kotopulos: „Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration.“
    • Andererseits betreibt der Verein Bildungsprojekte und bietet Workshops in Schulen sowie Betrieben zu Themen wie Asyl und Integration („Stand up!“), vermittelt zwischen Asylwerbern und Menschen, die sie im Alltag begleiten möchten („Amigo“). „Damit sollen Begegnungen geschaffen und Brücken gebaut werden, um beidseitig vorhandene Vorurteile abzubauen“, so Sarah Kotopulos. „Wir wollen unaufgeregt aufklären und informieren, Fakten mit viel Herz und Hirn vermitteln, zeigen, dass die Menschen, die aus Not zu uns kommen, auch eine Bereicherung für unsere Gesellschaft sind.“
    • “Wir bräuchten mehr freiwillige, aktive Helfer. Viele Menschen, die gern helfen wollen, müssen sich gegenüber anders denkenden Freunden und Bekannten rechtfertigen. Das hemmt die Bereitschaft, sich für Flüchtlinge zu engagieren.”
      Sarah Kotopulos, Geschäftsführerin von SOS-Menschenrechte
    • Geschäftsführerin Sarah Kotopulos von SOS Menschenrechte
  • Kuno Haas – Grüne Erde-Eigentümer und Geschäftsführer als ehrenamtlicher Kassier

    Sarah Kotopulos hat in Kuno Haas einen wichtigen Mitstreiter gefunden. Der Grüne Erde-Eigentümer und Geschäftsführer bezeichnet sich selbstironisch als „lebende Subvention für SOS.“ Er ist ehrenamtlicher „Kassier“ des Vereins, in der Praxis wohl eher dessen strategischer Finanzmanager. Haas: „Die Grüne Erde fühlt sich im Sinne der Menschenrechte, des Gemeinwohls, aus Humanismus und Gerechtigkeitsempfinden heraus aufgerufen zu helfen. Für Deutschkurse bin ich ungeeignet, aber Finanz – das kann ich!“ Grüne Erde hilft in ihrer unmittelbaren Nähe – in Scharnstein etwa durch Sachspenden an eine Flüchtlingsunterkunft, in Linz durch Unterstützung von SOS. Kuno Haas: „Wir wollen nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern gezielt dort helfen, wo wir sichtbar etwas bewegen können.“ Grüne Erde widmet je nach Möglichkeit jährlich insgesamt 60.000 bis 80.000 Euro für Gemeinwohlaktivitäten. Ein Teil davon geht an die Flüchtlingshilfe, etwa zur Finanzierung einer neuen Heizung im SOS-Wohnheim (ca. 20.000 Euro). Es wurde generalsaniert und im Mai 2019 fertiggestellt. Wir trugen Sachspenden in Form von Betten und Matratzen für die Ausstattung des „Hauses der Menschenrechte“ bei.

    Fotos: SOS-Menschenrechte (Petra Moser)
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        • Durch eine (steuerlich absetzbare) Spende für die Aktion „Dach über dem Kopf“ zur dringend nötigen Sanierung des Wohnheimes.

          Spendenkonto:
          Volkskreditbank AG
          IBAN: AT89 1860 0000 1061 6365
          BIC: VKBLAT2L
        • Oder durch ein Crowdfunding „Darlehen mit Sinn“ ab 2.000 Euro. Eine Investition in die Zukunft des Hauses der Menschenrechte!

          Nähere Informationen unter:
          http://www.sos.at
          office@sos.at
          Tel. +43 (0)699/18804074