Wildseide

Wildseide
    • Diese vorzügliche Faser ist sehr leicht, geschmeidig, fein und atmungsaktiv. Sie wärmt sehr gut, nimmt bis zu 40% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, trocknet aber sehr schnell wieder – bei Bettwaren eine sehr wichtige Eigenschaft! Wir verarbeiten für einige Schlafdecken und Matratzen Vliese aus Wildseide: Sie wird aus den Kokons frei lebender Wildseidenspinner „tierfreundlich“ gewonnen, also erst, nachdem der Schmetterling den Kokon verlassen hat.
      Herkunft: Indien
      • Nachhaltige Seidenproduktion

        Seit Jahrtausenden nutzt die Seidenproduktion einen natürlichen Prozess: die Metamorphose, also die Verwandlung von Raupen zu Puppen und weiter zu Schmetterlingen. Die Fäden, mit denen sich die Raupe des Maulbeerseidenspinners in ihren Kokon einspinnt, um sich zu verpuppen, sind extrem fein und wertvoll. Bei der konventionellen Methode der Seidenherstellung werden die Kokons mitsamt den Puppen eingesammelt und in heißem Seifenwasser gekocht, damit man den Seidenfaden am Stück abhaspeln kann – dabei sterben die Tiere.
      • Ethisch vertretbar und wirtschaftlich

        Aber es gibt eine sanfte, in Indien entwickelte und praktizierte Alternative der Seidenproduktion im Freiland, bei der die Puppen nicht getötet werden, weil der Faden erst vom Kokon gehaspelt wird, nachdem der Falter geschlüpft ist. Diese Wildseide ist auch als „Ahimsa-Seide” bekannt (das indische Wort Ahimsa bedeutet: nicht verletzen) und dient als Füllmaterial für unsere Schlafprodukte. Bei der Ahimsa-Methode wird statt des Maulbeerseidenspinners der Eri-Seidenspinner oder der Tussah-Seidenspinner eingesetzt. Deren Fäden sind gröber und ungleichmäßiger als der des Maulbeerseidenspinners und haben einen goldbraunen Farbton. Nach dem Schlüpfen der Schmetterlinge werden die Kokons von den Bauern eingesammelt und an Spinnzentren geliefert, dort gekocht und abgehaspelt. Da die Kokons durch das Ausschlüpfen der Schmetterlinge beschädigt sind, ist der abhaspelbare Seidenfaden sehr viel kürzer als bei herkömmlicher Zuchtseide. Die Gewinnung und Verarbeitung von Wildseide ist somit sehr aufwändig, was ihren etwas höheren Preis erklärt.
    • 5 Besonderheiten von Wildseide:

      • kostbar und hauchzart
      • nimmt viel Feuchtigkeit auf, ohne sich feucht anzufühlen
      • trocknet schnell wieder, wirkt im Sommer angenehm kühl
      • bewährt bei empfindlicher Haut
      • für Milbenallergiker geeignet
    • Arbeit für 250.000 Bauern

      Die Produktion von „Ahimsa-Seide“ schafft in besonders benachteiligten, wenig entwickelten Regionen Indiens Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten für ungefähr 250.000 Bauern.
      Die in Zuchtstationen vermehrten Larven der Wildseidenspinner werden an die Bauern abgegeben, die sie dann im Freiland auf Futterbäume – Indischer Lorbeer – setzen und wie Hirten ihre Herde ständig beaufsichtigen. Einerseits müssen die zu Raupen heranwachsenden Larven vor Vögeln und Raubinsekten geschützt werden, andererseits dürfen sie an ein- und demselben Baum nur für eine knapp begrenzte Zeit fressen, um diesen nicht nachhaltig zu schädigen. Dann müssen die Raupen vorsichtig auf eine andere Baumweide umgesetzt werden.

      Für unsere Schlafprodukte verarbeiten wir 100 % Eri-Seide aus kontrolliert biologischer Tierhaltung in Indien.