Die Wertschöpfungskette in der Textilbranche ist seit jeher ein Thema. Man kennt die Auswirkungen, die ein Shirt, ein Pullover oder eine Jeans um wenige Euro verursachen. Und dennoch wird weggesehen. Es ist ein Leichtes, sich nicht mit den Folgen zu beschäftigen, nicht daran zu denken, wie viele Landwirt*innen, Textilverarbeiter*innen oder Näher*innen zu menschenunwürdigen Bedingungen tagtäglich arbeiten. Ganz zu schwiegen, welche Konsequenzen es für die Umwelt hat.
“Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln.”
William Shakespeare
Womöglich ist es der Impuls der Zeit, vielleicht auch der weltweite Ausbruch von Corona, der die Menschen noch etwas bewusster werden ließ. Aspekte wie Transparenz, Nachhaltigkeit und Wertschätzung rückten in den letzten Jahren in den Vordergrund – und veränderten auch die Textilbranche. Die Entwicklung nachhaltiger Strategien und die Verwendung ursprünglicher Rohstoffe wurde zunehmend beliebter. Und wir sind dankbar für diesen kleinen Umbruch.
Denn weltweit werden jährlich etwa 150 Milliarden (!) Kleidungsstücke hergestellt. Dieser jährliche Wert entspricht etwa dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 126 ärmsten Ländern der Welt. Ein Umdenken des eigenen Konsumverhaltes ist also nicht nur ein (für die Umwelt) schöner Trend, welcher hoffentlich bestehen bleibt, sondern auch dringend notwendig. Ein erster Schritt, um dem Konsum der Textilindustrie entgegenzuwirken ist nicht nur die Entscheidung, es anders zu machen, sondern auch Aufklärung und Transparenz anzubieten.
Leider scheitern gerade an diesem Vorhaben die meisten Unternehmen, denn oftmals wissen sie nicht, wo die Rohstoffe ihrer Textilien ihren Ursprung finden oder wer sie weiterverarbeitet. Es werden Aufträge an unzählige Webereien, Färbereien, Textilveredlern und Nähereien vergeben. Diese wiederum leiten die Aufträge an Sub- sowie Sub-Sub-Unternehmen weiter. Dabei würde jeder von uns den Überblick verlieren. Und genau diese Taktik führt dazu, dass wir als Endkonsument*in nicht mehr wissen, woher unsere Kleidung, die wir tagtäglich auf unserer Haut tragen, schlussendlich gefertigt wurde. Und hält sie überhaupt, was sie verspricht? Woher weiß man, mit welchen Chemikalien man sich tagtäglich umgibt?
„Fehlende Transparenz kostet Leben“, so heißt es im Fashion Transparency Index **, in welchem es nicht nur Mindestlöhne, Zwangs- und Kinderarbeit, Tierwohl, Klima oder Biodiversität geht, sondern auch um die Fashion Revolution und die fehlende Transparenz in der Textilindustrie. Denn wenn etwas nicht sichtbar ist, kann man es auch nicht in Ordnung bringen. Gemeint sind unmenschliche Bedingungen in der Herstellung, giftige Chemikalien und all die Dinge, die in der Regel im Verborgenen bleiben. Zwar sei Transparenz nicht gleichbedeutend mit einer sozial fairen oder ökologischen Wertschöpfungskette, aber es ist eine wichtige Säule, die Konsument*innen nicht vorenthalten werden darf.
Transparenz und Verantwortung heißt für uns auch, sich Ihnen gegenüber als verlässlich, glaub- und vertrauenswürdig zu erweisen.
Daher ist die Lieferkette unserer Naturtextilien lückenlos zurückverfolgbar bis zum Ursprung der Faser, und für Sie nachvollziehbar – anhand der Angaben auf den Pflegeetiketten am Kleidungsstück und den dazugehörigen Hängeetiketten, in unseren Katalogen und direkt bei den Produkten in unserem Online-Shop.
Wir dokumentieren die Herkunft der Faser, deren Verarbeitungsland, das Land der Endfertigung und die entsprechende Zertifizierung: kontrolliert biologischer Anbau (kbA), kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT), GOTS.