What is Handarbeit?
Wie kam es eigentlich zum Firmenlogo mit dem Steckenpferd? Eugen Übelhör, der Vater der beiden heutigen Geschäftsführer, produzierte in den 1970er-Jahren hauptsächlich Handarbeitsstoffe. Nicht deutschsprachige Kunden fragten oft: „What is Handarbeit?“ – und Eugen erklärten ihnen, in Österreich sei das ein „Hobby“. So kam er auf die Idee, ein Steckenpferd (engl. hobby horse) zum Firmenlogo zu machen. Und noch heute nennen viele Kunden aus dem Ausland die Firma Übelhör – mit zwei Umlauten ohnehin schwierig zu schreiben und auszusprechen – der Einfachheit halber „The company with the hobby horse“.
Unverfälschte Natur auf der Haut
Übelhör beliefert rund 3.000 Kunden weltweit, bis zu 40 % der Produktion gehen in den Export – bis nach Japan, Australien, die USA oder Costa Rica. Pro Jahr werden 200.000 Laufmeter Stoff gewebt, ebenso viele sind auf Lager. „Das kostet zwar Geld, aber dafür haben wir bei vielen Standardtextilien einen 24-Stunden-Lieferservice. Das trägt dazu bei, unseren Betrieb wirtschaftlich abzusichern.“
Gemeinsam geht’s am besten!
Das Erfolgsrezept von Grüne Erde lautet seit mehr als 40 Jahren: ökologisch und fair. Das gelingt so gut, weil wir mit Lieferanten zusammenarbeiten, die das Thema Ökologie genauso denken und leben. Eine davon ist die Firma Übelhör aus Vorarlberg.
„Wohliges Gefühl“ – das kann bedeuten, im kuscheligen Nachthemd ins frisch bezogene Bett zu schlüpfen oder sich in die Lieblingsdecke gehüllt aufs Sofa zu verkriechen. Noch angenehmer wird dieses unvergleichliche Gefühl allerdings, wenn sich die Nachtwäsche oder Decke nicht nur gut auf der Haut anfühlen, sondern auch im Kopf. Also mit dem Wissen, dass das jeweilige Produkt auch ökologisch und fair, sprich: nachhaltig, hergestellt wurde.
Nachhaltigkeit, dieser Begriff begegnet uns im Alltag immer häufiger, ob im eigenen Haushalt, in Politik oder Wirtschaft. Auch viele Textil- und Modekonzerne schmücken einen Teil ihrer Produkte gern damit, doch wirklich ernst mit dem ökologischen Gedanken meinen es leider nur die wenigsten. Denn wer gleichzeitig für die Produktion seines restlichen Sortiments gegenüber Natur und Mensch rücksichtslos handelt, hat von Ökologie absolut nichts verstanden.
95 Prozent aller Grüne Erde-Heimtextilien werden in Europa gefertigt
Dass grüne Standards konsequent durchgehalten werden können und das mit Erfolg, beweist Grüne Erde seit mehr als 40 Jahren. Hier wird die Herkunft jedes Stücks Stoff für Kleidung, Heimtextilien, Bettwäsche und Matratzen streng überwacht und jeder Schritt auf dem Weg zur fertigen Ware den Kundinnen und Kunden gegenüber transparent gehalten. Nur ein Beispiel: 95 Prozent aller Grüne Erde-Heimtextilien werden in Europa gefertigt. Das hält die Lieferwege kurz, die Wertschöpfung im jeweiligen Land, die notwendigen Kontrollen übersichtlich. Zum Thema Ökologie gehört aber auch, von vornherein nur mit Lieferanten und Produzenten zusammenzuarbeiten, die ausschließlich ökologische Materialien aus kontrolliert biologischer Tierhaltung oder kontrolliert biologischem Anbau verwenden.
Für Grüne Erde spielt aber auch die langjährige Zusammenarbeit mit den Lieferanten eine große Rolle, die auf gegenseitigem Vertrauen und zuverlässigem Miteinander beruht, oft seit Jahrzehnten, und selbst dann, wenn die Zeiten nicht ganz so einfach sind. Meist sind es Kleinstbetriebe, deren Leidenschaft für handwerkliche Fähigkeiten sich in kleinen Details widerspiegelt und die ihrem Kunsthandwerk treu geblieben sind, während die Konkurrenz vielfach längst auf industrielle Fertigung fernab von Europa zu Billiglöhnen umgestellt hat.
Die Firma Übelhör stellt für Grüne Erde unter anderem den Klassiker „Henry“ her, eine hochwertige Bettwäsche aus Halbleinen
Einer der vielen langjährigen Partner von Grüne Erde ist die Firma Übelhör aus Höchst in Vorarlberg. „Wir sind wirklich das, was man ein Familienbetrieb nennt“, sagt Stefan Übelhör im Interview, der die Firma gemeinsam mit seinem Bruder Martin führt. Angefangen hat 1948 alles mit Handarbeitsstoffen, die etwa zum Sticken benutzt werden, Klöppelspitze und liebevoll bestickter Tischwäsche im alpenländischen Stil. „Schon unser Opa hat sich im kleinen Rahmen mit Textilien beschäftigt, unser Vater hat den Betrieb dann aufgebaut und wir Brüder haben ihn seit 2000 modernisiert.“ Für Grüne Erde stellen die 24 Mitarbeiter des österreichischen Unternehmens Lein- und Geschirrtücher sowie Bettwäsche aus Halbleinen her, darunter „Henry“, seit 30 Jahren ein Klassiker im Grüne Erde-Sortiment. Die feine Naturbettwäsche in der aufwändigen Jacquard-Bindung bekommt man in dieser Qualität nur noch selten, ihre eleganten Streifen erinnern an die Weste eines englischen Butlers – daher auch der Name.
Beim Stichwort Halbleinen gerät Stefan Übelhör gleich ins Schwärmen: „Dieses Material nimmt viel Feuchtigkeit auf und trocknet schnell. Außerdem kann es die Körpertemperatur gut regulieren.“ Über die Jahre sei die Nachfrage immer weiter gestiegen, hochwertige Naturmaterialien liegen eben weiterhin im Trend. Trotz Marktschwankungen und der inzwischen oft schwierigen Beschaffung von GOTS-zertifiziertem Stoff habe man sich immer wieder getraut, daran festzuhalten und sogar eine neue Weberei gebaut, „weil wir auch in Zukunft an Halbleinen glauben.“
Seit dem Jahr 2000 arbeiten Übelhör und Grüne Erde bereits zusammen, dafür habe man in Sachen Ökologie nicht viel umstellen müssen. „Wir beschäftigen uns schließlich seit jeher mit Naturfasern“, erklärt Stefan Übelhör. Über die notwendigen Zertifizierungen, die für eine Kooperation mit Grüne Erde Bedingung sind, habe man aber noch mehr über die Verarbeitung der wertvollen Naturmaterialien gelernt. Die Zusammenarbeit sei jedoch weit mehr als nur die Herstellung von Artikeln für den langjährigen Geschäftspartner: „Für uns sind das wahre Herzensprodukte.“