Die Reihenfolge, in der die Polstermöbelteile (Armlehnen, Sitzfläche, Rückenlehne etc.) bezogen werden, ist für die spätere Passform des Bezuges entscheidend. Denn bei einer falschen Reihenfolge würden sich die Tapezierer den Zugriff auf bestimmte Stoffteile und die Erreichbarkeit bestimmter Ecken und Nischen des Sofacorpus’ vorzeitig selbst verbauen. Das Möbeltapezieren erfordert also nicht nur geschickte Hände, sondern auch logisches Denken und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.
Bis ein Möbel fertig gepolstert und bezogen ist, wird es zig-mal auf der Arbeitsbühne gedreht, gekippt und gewendet. Hunderte Handgriffe sind nötig, jeder sitzt perfekt, nahezu blind. „Man muss für diese Arbeit viel Fingerspitzengefühl haben“, sagt Sandheigl mit spürbarem Handwerkerstolz. Dabei kommt einem das im oberösterreichischen Almtal gebräuchliche Dialektwort in den Sinn: der „Foachtl“, was ins Hochdeutsche übersetzt soviel bedeutet wie "Können und Erfahrung im Handwerk“.
Nun steht es da, das fertige Polstermöbel: durch und durch Handarbeit, durch und durch Qualität. „Die Reklamationen, die wir pro Jahr haben, kann man an einer Hand abzählen“, so Gerhard Sandheigl. Und mit Handarbeit kennt er sich aus.