Die Quadratur des (Licht)Kreises

    • Seit 2008 fertigt die Manufaktur 2F für uns Leuchten, die höchste funktionelle, ästhetische und ökologische Ansprüche erfüllen müssen. Ein Gespräch mit Hans Buchegger von 2F über diese "Quadratur des (Licht)Kreises".


      • Was macht die Produktion von Leuchten für Grüne Erde so herausfordernd?

        Hans Buchegger: Viele Materialien, die wir sonst für Leuchten verwenden, etwa Metalle oder Kunststoffe, sind für Grüne Erde tabu. Es braucht daher viel Phantasie und Kreativität, um diese ‚verbotenen‘ Materialien durch ökologische zu ersetzen. Die Leuchten müssen ja auch garantiert lebenslang repariert werden können und nicht nur für die übliche
        2-Jahresgarantie halten.

        Wie muss eine nicht nur funktionell und ästhetisch, sondern auch ökologisch nachhaltige Leuchte beschaffen sein?

        Hans Buchegger: Jeder in einer Grüne Erde-Leuchte eingesetzte Teil muss auf nachhaltige Materialität und auf Herkunft geprüft werden. Konstruktive Teile, Oberflächenbearbeitung, elektrische Komponenten und auch Verpackungsmaterial müssen diesen Kriterien entsprechen. Und das bereitet uns in der Entwicklungszeit manchmal schlaflose Nächte ...

        Sie fertigen nach wie vor in Abtenau, Salzburg. Gehört für Sie auch die regionale Fertigung zu "ökologisch und nachhaltig"?

        Hans Buchegger: Leider ist es gerade bei Leuchten in den letzten Jahrzehnten zu großflächigen Verlagerungen der Produktion nach China gekommen. Aber wir haben in der Corona-Zeit eine Trendumkehr bemerkt. ‚Regional hergestellt‘ ist wieder ein Qualitätsmerkmal geworden. Mit der regionalen Wertschöpfung steigt auch die Wertschätzung für das Produkt.

        Alle Grüne Erde-Leuchten sind zum Teil aus Holz gefertigt. Ist das nicht ein sehr anspruchsvolles Material für Leuchten?

        Hans Buchegger: Holz ist ein schwieriger, aber auch ein lebendiger Werkstoff für Leuchten. Man muss sich damit beschäftigen und dann kann man gut damit arbeiten. Vor 50 Jahren wurde unser Unternehmen mit der Produktion von Holzleuchten gegründet, und mit der Grünen Erde erlebt es eine Renaissance. Da sieht man: Holz braucht Zeit!

        Was ist das Wichtigste an einer Leuchte: Design, Langlebigkeit, technische Features wie Dimmbarkeit ...?

        Hans Buchegger: Eine Leuchte soll das Lagerfeuer unserer Vorfahren nachahmen. Die wichtigste Aufgabe einer Leuchte ist es daher, Stimmung zu erzeugen. Natürlich hat sie auch eine große gestalterische Aufgabe und hilft, Wohnräume zu akzentuieren.

        Wie man hört, hat das Grüne Erde-Projekt "Plastikfrei" Ihren Betrieb motiviert, alle Leuchten kunststofffrei zu verpacken?

        Hans Buchegger: Wir haben von Grüne Erde die Aufgabe bekommen, plastikfrei zu werden. Wir haben eine CNC-Kartonzuschneidemaschine angeschafft, die auftragsbezogen Verpackung und Einlagen produziert. Damit gelingt es uns in den nächsten zwei Jahren, gänzlich auf Kunststoffe in der Verpackung zu verzichten.

        Wie zeigt sich das Ökologiebewusstsein sonst noch in Ihrem Unternehmen?

        Hans Buchegger: Wir haben ca. 200 KWp Solarpaneele auf unserem Firmengebäude montiert und produzieren damit an schönen Tagen unseren Strom selbst. Die Umstellung der Fahrzeuge unserer Vertriebsmannschaft auf Elektro ist fast abgeschlossen. Die Heizung des Gebäudes erfolgt mit Hackschnitzeln aus der Region. Weiters übernehmen wir die Fahrtkosten, wenn Mitarbeiter mit Bus oder Bahn zur Arbeit kommen.