In allen Epochen – von der Gotik über die Renaissance bis ins 20. Jahrhundert – wurden Inneneinrichtungen und Einzelmöbel in Europa bevorzugt aus Eichenholz hergestellt. Vor allem in Deutschland und Österreich gilt die Eiche als traditionelles Tischlerholz. Früher waren die besten Möbel und Parkettböden aus Eiche, sie wurde in der Wertschätzung sogar mit dem in unseren Breiten weit selteneren Nussbaum gleichgesetzt.
Auch jenseits des Atlantiks, in den USA, waren vor 200 Jahren klassische, hochwertige, elegante Möbel aus Eiche, sei es nun der Schreibtisch von Thomas Jefferson, die Bücherregale von Benjamin Franklin oder der Lehnstuhl von George Washington.
Stil und Form der Möbel mögen im Lauf der Zeit gewechselt haben, doch stets war dieses Holz Ausdruck von Qualität und Gediegenheit.
Doch sind diese „alten“ Möbel und Wandverbauten aus Eiche meist schwer und klobig im Stil, dunkel und bisweilen bedrohlich. Befreit man aber die Eiche von dieser Behäbigkeit und gibt ihr zeitgemäße Formen, ist sie das ideale Holz für moderne, schlichte, dennoch sehr „präsente“ Möbel. So wird die Eiche heute nicht nur im Möbelbau, sondern als Design-Element auch im Ladenbau, in Bars, Restaurants und Hotels eingesetzt. Wer hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass die historisch „belastete“ Eiche heute wieder so selbstverständlich eingesetzt werden wird?