Alpakawolle

    • Alpakawolle wird wegen ihrer seidenweichen Oberfläche, Bauschigkeit und anderen hervorragenden Eigenschaften auch als „Vlies der Götter“ bezeichnet. Sie hat ein hohes Wärmeisoliervermögen, schützt vor Wind, Nässe, extremer Kälte sowie Hitze und ist daher ideal sowohl für Winter- als auch für Sommer geeignet. Alpakas zählen zur Familie der Kamele und wurden in Südamerika schon vor Jahrtausenden wegen ihrer hochwertigen Wolle domestiziert. Ein Tier liefert pro Jahr bis zu 6 kg Wolle, etwa die Hälfte davon (vorwiegend aus der Rückenpartie der Tiere) kommt für hochqualitative Garne in Frage.
      • Etwa 4.000 Jahre zuvor begannen die Indios in den Anden, das wild lebende Vikunja zu domestizieren und daraus das Alpaka (Vicugna pacos) zu züchten. Das Wort „Alpaka“ kommt von „Allpaqa“, einem Wort der Quechua-Indianer, welches seinerseits von „Paqu“ abstammt und so viel wie „hellbraun“ bedeutet – wohl eine Anspielung an die Farbe der wilden Vikunjas. Den Indios gelang es mit der Zeit, Alpakas in über 20 Weiß-, Braun- und Schwarztönen zu züchten, die Qualität der Wolle zu verbessern, den Wollertrag pro Tier auf 3 kg und mehr zu steigern und damit zu verzehnfachen. Zur Zeit der Inka (13. bis 16. Jhdt.) wurden riesige Herden gehalten, die wertvollen Tierhaare von Hand zu feinsten Fäden gesponnen und zu kostbarsten Tuchen und Kleidungsstücken verarbeitet: Ein Alpaka-Mantel galt als Zeichen des Wohlstandes.

        Die spanischen Eroberer brachten um 1530 neben Feuer, Schwert und Kreuz auch genug Arroganz mit, um die hervorragenden Eigenschaften der Alpaka-Faser und die Kenntnisse der Indios zu ignorieren. Die Konquistadoren waren am jahrhundertealten Woll-Know-how der Indios nicht interessiert und importierten stattdessen Schafe aus Europa, deren Wolle jene der Alpakas nach und nach ersetzen sollte.

        Erst nach der Unabhängigkeit der südamerikanischen Staaten von Spanien um 1820 besann man sich langsam wieder auf „indigene Werte“ und altes Wissen, begann erneut mit der Züchtung der Alpakas und der Produktion von hochwertiger Wolle. Heute dürfte es in Südperu, Westbolivien und Chile etwa drei Millionen dieser Tiere geben.
    • Alpakawolle für Schlaftextilien

      • Alpakawolle ist eine sehr hochwertige, begehrte und damit kostbare Naturfaser: ungemein leicht, zart, weich, seidig glänzend, luftig und saugfähig, feiner und wärmer als Schurwolle.
 Sie ist sehr glatt, kratzt daher nicht, hat einen hohen Selbstreinigungseffekt, ist sehr gut hautverträglich und antibakteriell. Sie enthält kein Wollfett (Lanolin), ist daher auch für Allergiker zu empfehlen. Wir legen großen Wert auf die Herkunft der von uns verarbeiteten Alpakawolle und wählen Zuchtbetriebe nach größter Sorgfalt aus.
      • Pionierprojekt

        Die von uns für Decken, Kissen, Matratzen und Unterbetten verarbeitete Alpakawolle stammt zur Gänze von Alpakahöfen aus Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern. Eine genaue Auflistung der Zuchtbetriebe finden Sie in unserem Alpaka Züchterverzeichnis. Wahrscheinlich sind wir der einzige Anbieter von Alpaka-Bettwaren, der ausschließlich heimische Wolle verarbeitet. Dadurch werden bäuerliche Kleinbetriebe und die regionale Landwirtschaft unterstützt, die Transportwege relativ kurz gehalten.

        Sinnvolle Alternative zur konventionellen Tierzucht

        Der heimische Alpakamarkt ist in den letzten Jahren konstant gewachsen, Trend: weiter steigend. In Deutschland werden derzeit etwa 20.000, in Österreich rund 3.000 bis 4.000 Alpakas gehalten. Bisher gibt es nur sehr wenige hauptberufliche Alpakazüchter. Die meisten halten nur einige wenige bis einige Dutzend Tiere. Doch die Produktion von Alpakawolle ist für viele heimische Kleinbauern eine sinnvolle umwelt- sowie tierschonend Alternative zur konventionellen Landwirtschaft, und bietet die Chance, auf hochwertigere, rentablere Produkte umzusteigen. So ist die Zusammenarbeit der Alpaca Association Austria mit Grüne Erde ein Beitrag zur guten Weiterentwicklung der heimischen Alpaka-Branche.

        Auf den Crimp kommt's an

        In Österreich und Deutschland züchtet man vor allem den Alpaka-Typ Huacaya, dessen Wollfaser sich durch besondere Feinheit und gleichmäßige, starke Kräuselung – Crimp – auszeichnet. Mit einem Faserdurchmesser von 18 bis 25 Mikrometern (bei guten Tieren) ist Alpaka etwa so fein wie Kaschmir.

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    • Alpakawolle für Heimtextilien

    • Alpakawolle für Kleidung

      • Die Alpakawolle für unsere Bekleidung stammt aus Bolivien und Peru, wo die Garne direkt vor Ort verarbeitet werden. Baby-Alpaka, eine besonders feine und weiche Alpakafaser, ist etwa so fein wie Kaschmirwolle.

        Alpakawolle ist außerordentlich weich und anschmiegsam, temperaturausgleichend und hautfreundlich. Neben den vielen positiven Trageeigenschaften der Faser sind auch die ökologischen Aspekte ihrer Herstellung von Bedeutung. So gilt die Gewinnung von Alpakawolle als besonders umweltschonend. Alpakas fressen – im Gegensatz zu vielen anderen Tieren – nur die Blätter, niemals die Wurzeln ihrer Futterpflanzen, und verletzen dank ihrer weichen Hufballen den Boden nicht. Sie finden aufgrund ihrer Genügsamkeit noch Futter auf kargen Böden, die für die Landwirtschaft nicht geeignet sind. Zudem werden bei der Produktion von Alpakawolle sehr wenig Wasser und Energie verbraucht.
      • Die soziale Wärme einer Alpaka-Kleidung

        Auch wir knüpfen an die Wolltradition der südamerikanischen Indios an. Die Produktion unserer Alpakakollektion aus Peru von KERO DESIGN koordiniert, unserem Partnerbetrieb in Lima, der zu den engagiertesten Unternehmen für hochwertige, verantwortungsvoll produzierte Mode in diesem Andenstaat gehört. Die Wolle stammt von freilebenden Alpakas, die von Bauern und Kooperativen betreut und geschoren werden. Versponnen und gefärbt wird die Wolle von Betrieben in Arequipa, die nach dem strengen GOTS-Standard arbeiten. KERO DESIGN betreibt eine eigene kleine Produktion, vergibt die Arbeiten aber auch an Kleinbetriebe und Frauenkooperativen mit jeweils 5 bis 20 erfahrenen, ausgebildeten MitarbeiterInnen. Pullover, Mäntel und Jacken werden mit Nadeln gestrickt bzw. mit Handstrickmaschinen gefertigt und in Handarbeit vollendet.

        In der gesamten, lückenlos nachvollziehbaren Produktionskette kommen umweltverträgliche und gesundheitlich unbedenkliche Methoden zum Einsatz, es gelten hohe soziale Standards, ein sicheres und hygienisches Arbeitsumfeld ist garantiert. Es gibt vertraglich abgesicherte Arbeitsverhältnisse und Gewerkschaftsfreiheit, die Löhne liegen deutlich über dem gesetzlichen Mindeststandard, Kinderarbeit ist verboten. Dies wird von unabhängigen Instituten geprüft und zertifiziert.

        Die Herstellung hochwertiger Mode aus Alpaka für den europäischen Markt im Rahmen derart „geordneter“ Verhältnisse fördert die Lebensqualität der peruanischen Wolllieferanten und Handwerker nachhaltig. So könnte sich Bernabé Cobos Wort vom Alpaka als „wärmende Gabe“ an die Menschen erneut bewahrheiten. Diesmal auch in sozialer Hinsicht.