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Kerzen
Unsere Kerzen aus gentechnikfreiem Rapswachs sowie hochwertigem Bienenwachs werden bei ausgewählten Partnerbetrieben und kleinen Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung in liebevoller Handarbeit hergestellt, sie duften naturbelassen oder nach aromatischen Duftkompositionen, die aus wertvollen ätherischen Ölen aus kontrolliert biologischem Anbau kreiert werden. -
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Wissenswertes rund um Kerzen
Tipps zum sicheren Umgang mit Kerzen
- Kerzen sind lebendiges Licht, das als "offenes Feuer" beobachtet und gepflegt werden muss.
- Nie zu dicht neben- oder untereinander brennen lassen, besonders in Regalen von der Flamme gemessen nach oben mindestens ein Sicherheitsabstand von 30 cm und zwischen den Kerzen von 10 cm einhalten.
- Streichholzreste, Dochtstücke oder andere Fremdkörper gehören nicht in die Brennschüssel (flüssiger Bereich).
- Bei Zugluft beginnen Kerzen zu rußen, zu tropfen und einseitig abzubrennen.
- Bei sichtbarem rußen Docht vorsichtig kürzen, notfalls Kerze dazu auslöschen.
- Bei einseitigem Abbrennen den Docht vorsichtig zur Seite biegen.
- Einen erstarrten Docht niemals biegen oder gar abbrechen.
- Beim Anzünden einer neuen Kerze den Docht gerade stellen.
- Kerzen immer mindestens so lange brennen lassen, bis die ganze Brennschüssel flüssig ist.
- Kerzenflamme ersticken, nicht ausblasen – am besten Docht zum Löschen in die flüssige Wachsmasse tauchen und wieder in seine ursprüngliche Stellung aufrichten.
- Die ideale Dochtlänge beträgt etwa zehn Millimeter (bei Bedarf mit Haushalts- oder Dochtschere kürzen).
- Brennen Sie Kerzen nicht in Reichweite von Kindern oder Tieren ab.
Wie manche Duftkerzen unsere Raumluft belasten
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Lebenstraum lebendiges Licht
Die Menschen hinter unseren Produkten
Kerzen, so natürlich, dass man sie essen könnte. -
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Schaut man sich die Produkte an – handgegossene Kerzen, wunderbar duftend, in hoher Qualität und mit handwerklicher Liebe hergestellt – man würde meinen, in Unterretzbach gibt es dafür sicherlich eine lange Tradition, bewahrt, weitergereicht von Generation zu Generation, über Jahrhunderte so verwurzelt, dass sie jeglicher maschineller Herstellung und Importen aus günstig produzierenden Ländern trotzen kann.
Tatsächlich wurde das, was heute wie eine Tradition anmutet, vor nur wenig mehr als 20 Jahren von Gernot Glaser ins Leben gerufen – zu einer Zeit als niemand mehr an handgegossene Kerzen glaubte. Im Gegenteil, immer wieder legte man ihm ans Herz, sich doch seinem ursprünglichen, solidem und zukunftssicheren Beruf als HTL-Absolvent und (zuvor gelernter) Maschinenschlosser zu widmen. Und je mehr man ihm von seinem Vorhaben abriet, desto mehr entfachte im wahrsten Sinne des Wortes die Flamme, die in Gernot Glaser brannte. Er selbst sieht sein Unternehmen wie einen Baum – die ersten Jahre zart und empfindlich, kaum zu beschützen und eigentlich des Öfteren vom Absterben bedroht. Aber er hat ihn so lange gepflegt, bis er kräftig wurde, man die ersten Früchte ernten konnte und er schließlich für ihn und seine Mitarbeiter zum Lebensbaum wurde.
Für Gernot Glaser darf sich Denken niemals nur in offensichtlichen Kategorien abspielen, das Naheliegende ist ihm oft fern, der Horizont ist zum Erweitern da und der bequeme Weg ist der Weg, den man auch dann noch gehen kann, wenn man alle anderen Wege ausprobiert hat. Im September 1999 landet er in Los Angeles, im Gepäck die Einstellung: Wenn ich einen Job finde, ist es gut, wenn nicht, bleibe ich ein paar Wochen und fliege wieder nach Hause. Der Zufall beschert ihm einen Job – in einer Kerzenfabrik, wo er ein halbes Jahr arbeitet, lange genug, damit sich die Kerzen in seinem Kopf festsetzen. Wieder zuhause ist er davon überzeugt, „wenn das in Los Angeles funktioniert, wo es keinen Winter gibt und immer die Sonne scheint, dann muss es bei uns auch funktionieren.“ -
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„Ich habe gespürt, da kann man was machen“, erinnert er sich heute, „das ist ein Handwerk und dieses Handwerk war für mich interessant. Man kann mit seinen eigenen Händen etwas schaffen“. Gernot Glaser hat als HTL-Techniker immer mit Handwerk zu tun gehabt, aber es waren immer Maschinen involviert. „Das Kerzenhandwerk, so wie ich es gelernt habe“, erklärt er seine Begeisterung, „ist eine Stufe vorher, das ist wirklich ein Handwerk, wo man jedes Stück mit seinen Händen erschafft“. Eine Kerze beschreibt Gernot Glaser als etwas sehr Spezielles, „weil sie ein lebendiges Licht hat und etwas widerspiegelt – das ist nicht einfach ein Dekorationsgegenstand – das warme Licht und der angenehme Duft geben ja was weiter, erzeugen eine Stimmung, Wohlbehangen, eine wohlige Wärme, das ist etwas Schönes, Wertvolles“.
Der Weg war zu Beginn sehr steinig. „Es hat Downs gegeben“, erinnert sich Gernot Glaser „wo ich mich gefragt habe, macht das noch Sinn. Eigentlich hätte man es in den ersten 5 Jahre stoppen müssen, da ist viel Erspartes hineingeflossen, es war viel Arbeit und wenig ist retour gekommen“. Der noch junge Unternehmer kannte den Markt und die Vertriebswege nicht – „ich habe eigentlich nur gewusst, wie man Kerzen produziert, und das auch nur aus dem Gedächtnis“ resümiert er heute, „und wenn man bei null anfängt, ist es schwer, da dauert es ein paar Jahre, bis es ins Laufen kommt.“ Dennoch wurden bereits im Jahr 2000 die ersten handgegossenen Kerzen verkauft, Gernot Glaser erinnert sich gerne daran: “Das waren schöne Erlebnisse, die ersten mit den Händen geschaffenen Stücke – man hat gemerkt, die Leute haben eine Freude mit den schönen Kerzen, und man selbst hat eine Freude, weil man mit seinen beiden Händen aus dem Rohmaterial etwas erzeugt und geschaffen hat“.
Erst nach und nach behauptet sich das Unternehmen auf dem Kerzenmarkt. Ein Grund dafür ist die klare Philosophie: Sich nicht mit den Großen anlegen, sondern eigene Ideen umsetzen, exklusive, hochwertige Kerzen machen, beim Handwerk bleiben und offen sein für den Kunden und seine Vorstellungen. Seine Grundüberzeugungen hat Gernot Glaser sogar im Laufe der Zeit noch verstärkt und ist, wie er es nennt, „noch weiter zum Ursprung zurück, noch nachhaltiger geworden“. Heute sind seine Kerzen aus Rapswachs, 100 % Lebensmittelecht, angereichert für den guten Duft mit 100 % ätherischen Ölen aus biologischem Anbau. „Man könnte“, und das meint Gernot Glaser auch wirklich so, „unsere Kerzen auch essen“. -
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Seine Eigenschaft, Hindernisse nicht als gegeben hinzunehmen, hat sich der Unternehmer bis heute erhalten – auch deswegen kommen aus seiner Manufaktur inzwischen auch Kerzen in grünem Glas. „Eigentlich ist das keine ganz neue Idee“ erzählt Gernot Glaser, „aber die Umsetzung zu einem akzeptablen Preis war dennoch eine Herausforderung“. Die Schwierigkeit bestand darin, die abgeschnittenen Weinflaschen oder die fürs Schleifen nötigen Geräte günstig zu bekommen. Sein technischer Hintergrund und die Schlosserei seines Cousins brachten die Lösung – Gernot Glaser baute die Maschinen, die er brauchte, einfach selbst. „Was alles möglich ist, wenn man sich nicht zurückwerfen lässt“, denkt er heute daran zurück – „ein bisschen Gänsehaut macht mir das schon“.
Gernot Glaser hat seine Manufaktur aufgebaut – trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, man könnte auch sagen, gegen die Vernunft. Die Nachfrage nach seinen Kerzen ist stetig gestiegen. Der Frage, ob für ihn – der ja Grenzen nicht einfach als gegeben hinnimmt – irgendwann eine Grenze erreicht ist, begegnet er mit dem Hinweis auf das Konsumverhalten der Gesellschaft: „Wenn der Kunde nicht mehr bereit ist für Handwerk und Qualität Geld zu bezahlen, dann ist die Grenze erreicht.“ Aber er ist sich sicher, dass die Leute das wieder vermehrt schätzen, „sie nehmen etwas in die Hand und sagen, ja das ist von hier, das wurde hier gemacht, das ist österreichisches Handwerk. Und eine Kerze kauft man ja nicht täglich – bevor ich mir fünf preisgünstige Kerzen kaufe, kaufe ich mir eine hochwertige, und das genieße ich dann, wie bei einem Wein“ – und Gernot Glaser ist in einer Weingegend zuhause.
Im vergangenen Jahr hat Gernot Glaser mit einem neuen, eigenen Firmengebäude für seine Kerzenmanufaktur die Voraussetzung geschaffen Führungen für Gruppen anzubieten, und sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Jetzt, wo es die Situation zulässt, will er hier den Menschen, den Schulkindern zeigen „wie das funktioniert, dass die sehen, wow, so werden Kerzen produziert, so funktioniert das!“ Zum Erlebnis soll auch gehören, die eigene Kerze herzustellen. „Ein Freund hat mir gleich abgeraten“, erzählt er, „weil das ein riesen Aufwand ist – aber ich habe mir gedacht, wenn es leicht ist, dann könnte es ja jeder“. Noch kann er nicht genau sagen, wie mühsam es ist, weil es erst jetzt richtig losgehen wird. Aber Gernot Glaser hat mal wieder ein klares Ziel, und Ziele verliert er ja bekanntlich nicht so schnell aus den Augen: „Ich will, dass die Leute nach Hause kommen, mit der eigenen handgegossenen Kerze und sie sollen sagen, ist das nicht toll, das ist meine eigene Kerze, die habe ich mit meinen Händen geschaffen, das kann ich – es ist eine größere Freude etwas selber erzeugen, als nur zu sehen, wie es erzeugt wird. Das sind Glücksgefühle“.
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