Wie viel Schlaf braucht ein Kind?

    • Es ist ein Thema, das wohl alle Eltern beschäftigt: der Schlaf ihrer Kinder. Sie wollen nicht ins Bett, schlafen unregelmäßig, wälzen sich unruhig hin und her und wachen mitten in der Nacht erschrocken auf. Das alles ist völlig normal. Kinder finden meist erst nach dem zweiten Lebensjahr ihren Schlafrhythmus – Nähe, Geborgenheit sowie Einschlafrituale helfen ihnen dabei.
      • Die Schlafphasen von Babys und Kindern

        Der Schlaf ist ein immer wiederkehrender Zustand der Ruhe und der Ausgeglichenheit, der mit einer Herabsetzung des Bewusstseins einhergeht. Wie in Wellenbewegungen wechseln sich dabei Phasen des leichteren und des tieferen Schlafes ab.

        Während der leichteren Schlafphasen, auch REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) genannt, berührt man den Horizont des Wachzustandes. Vor allem Neugeborene beginnen mit dem leichten Schlaf: Geräusche fernab der Träume werden wahrgenommen, die Augen bewegen sich schnell, die Atmung ist beschleunigt und es kann zu Muskelbewegungen kommen. Die REM-Phase spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung, sie dient zur Verarbeitung von Informationen und unterstützt die Lernprozesse.

        Bei den tieferen Schlafphasen handelt es sich um den NREM-Schlaf (Non Rapid Eye Movement). Nun ruht der Körper gänzlich, die Atmung und der Puls sind langsam und regelmäßig. Beim kindlichen Schlaf findet während dieser Phase der Wachstum statt.
      • Wie lange schlafen Babys am Stück?

        Eine Schlafphase dauert ca. 45 bis 50 Minuten. Babys sind meist in der Lage, bereits zwei oder drei Schlafphasen miteinander zu verbinden. Anschließend wachen sie aus unterschiedlichen Gründen wie Hunger, vollen Windeln oder dem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit auf.

        Mit der Zeit fällt Babys der Übergang von einer in die nächste Schlafphase leichter. Dabei helfen ihnen ihre Eltern, z.B. indem sie da sind und die Geborgenheit geben, die das Kleine braucht. Schläft ein Baby in den ersten Monaten ca. fünf Stunden am Stück, gilt das bereits als Durchschlafen. Erst mit über einem Jahr werden die Schlafintervalle länger. Ein Durchschlafen im Sinne eines Erwachsenen lernt ein Baby erst mit der Zeit. Dabei ist auch in späteren Jahren ein nächtliches Aufwachen möglich und kein Grund zur Beunruhigung.
      • Wie viel Schlaf braucht ein Baby?

        Kein Baby und kein Kind gleicht dem anderen – so auch bei den unterschiedlichen Schlafphasen. Je nachdem, in welchem Wachstumsstadium sich Ihr Schützling befindet und wie sehr er sich der Welt öffnet, umso unterschiedlicher wirkt es sich auf den kindlichen Schlaf aus. Neugeborene schlafen pro Tag ungefähr 11 bis 20 Stunden, wobei der Durchschnitt bei etwa 16 Stunden liegt. Im Laufe des ersten Jahres haben sich – bis auf ein, zwei Schläfchen am Tag – die Schlafphasen in die Nacht, die Wachphasen in den Tag verschoben.

        Je mehr die Kleinen ihre Umgebung entdecken, umso mehr verkürzt sich auch die Schlafdauer. Manche von ihnen benötigen die Unterstützung der Eltern, um vom „Welt entdecken“ auf einen ruhigen „Einschlaf-Modus“ umzuschalten. Vor allem Babys und Kleinkinder, welche schnell lernen, alle Eindrücke mit ihren Sinnen wahrnehmen und in sich aufnehmen. Sobald sich der Schlaf-Wach-Rhythmus gefestigt hat, sollen die Eltern diesen Rhythmus unterstützen, indem sie die Schlafumgebung nachts dunkel lassen und morgens mit ihrem Kind ins Tageslicht gehen.
      • Wie viel Schlaf braucht ein Kind?

        Auch bei größeren Kindern sollte man auf die individuellen Schlafbedürfnisse eingehen, anstatt sich von Richtwerten leiten zu lassen. Bis zum sechsten Lebensjahr ist es völlig in Ordnung, wenn die Kleinen rund 10 bis 12 Stunden Schlaf pro Tag benötigen und es Phasen gibt, in denen sie nachts aufwachen und die Nähe der Eltern suchen. Bis zum Alter von 14 Jahren verringert sich die Schlafdauer und passt sich der des Erwachsenen an – wobei auch hier zu beachten ist, dass jedes Kind unterschiedlich viel Schlaf benötigt, um gesund heranzuwachsen.
      • Mein Kind kann nicht schlafen

        In den ersten Lebensmonaten entwickeln Babys ihren individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das nächtliche Aufwachen dient der notwendigen Nahrungsaufnahme, die Kleinen wollen sich der Nähe und Geborgenheit ihrer Eltern versichern oder sie brauchen die Unterstützung von Mama und Papa. Die Nahrungsaufnahme, auch in der Nacht, ist für die Kleinen besonders wichtig, denn nicht nur der Körper befindet sich im stetigen Wachstum, auch das Gehirn. Auch im weiteren Verlauf der Kindheit verändert sich der Schlaf stetig. Je nach Alter und Entwicklungsphase gibt es Nächte, in denen die Kleinen ruhiger und ausgeglichener schlafen als in anderen Phasen.

        Ein- und Durchschlafprobleme können manches darüber verraten, wie Kinder das Erlebte verarbeiten, in welchem Entwicklungsstadium sie sich befinden oder was sie im Moment bewegt. Feste Routinen und gewohnte Strukturen im Tagesablauf sowie abendliche Einschlafrituale helfen den Kleinen, auch abends zur Ruhe zu kommen. Ein ausgewogener Wechsel zwischen Aktivität und Entspannung, Geschäftigkeit und Ruhe, Aufmerksamkeit und Loslassen sowie Essen und dem Gefühl von Hunger sollte ein fester Bestandteil des Tages sein.
    • 6 Tipps, wie Ihr Kind besser einschläft

      Ruhe

      Begeben Sie sich mit Ihrem Kind an einen ruhigen, gemütlichen und abgedunkelten Ort. Erschaffen Sie eine Wohlfühloase, bei der die Sinne entspannen können.

      Loslassen

      Nehmen Sie sich bewusst Zeit, Ihr Kind beim Einschlafen zu unterstützen. Lassen Sie sich darauf ein, ohne nebenbei die Wäsche aufzuhängen oder Nachrichten zu versenden. Beißen Sie sich nicht an dem Gedanken fest, Ihr Kind soll schlafen. Atmen Sie ruhig und machen Sie keine Termine für die geplante Schlafenszeit, um sich keinem zusätzlichen Druck auszusetzen.

      Der Tag bestimmt die Nacht

      Der Tagesablauf spielt eine entscheidende Rolle dafür, wie die Nacht wird. Wenn die Kleinen genügend gekuschelt haben, im richtigen Maße Reizen – im Idealfall an der frischen Luft – ausgesetzt waren und ausreichend Nahrung zu sich genommen haben, dann können die Erlebnisse gut verarbeitet werden.

      Timing

      Ihr Kind sollte müde, jedoch nicht übermüdet sein. Achten Sie darauf, ob es gähnt, sich die Augen reibt, einen leeren Blick bekommt oder quengelig wird.

      Natur

      Findet Ihr Kind keinen Schlaf, so können Sie versuchen, vor der Schlafenszeit noch gemeinsam in die Natur zu gehen – Bäume beruhigen und die frische Abendkühle signalisiert die Schlafenszeit.

      Rituale

      Einschlafrituale wirken Wunder! Sie erschaffen eine Struktur und vermitteln Sicherheit. Sie können den Kleinen vorlesen, Geschichten erzählen, gemeinsam mit ihnen baden oder kuscheln: Einschlafrituale schaffen eine Oase der Ruhe und stärken die Eltern-Kind-Beziehung. Lesen Sie mehr über wertvolle Einschlafrituale für Ihr Kind.