Geheimnisvolle Rauhnächte

    • Mythen und Geschichten ranken sich um die Rauhnächte, begleitet von Bräuchen, Traditionen und Ritualen. Ihr Ursprung reicht weit zurück in die vorchristliche Zeit, Vorstellungen und Gedankenwelten sind darin verschmolzen und doch bleiben viele regionale Unterschiede. Eines aber ist überall dort, wo man die Rauhnächte kennt, gleich: Sie sind geheimnisvoll, sagenumwoben und bedeutungsvoll.
    • Die Rauhnächte liegen zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, der Übergang vom alten ins neue Jahr wird vollzogen,
      die Nächte sind lang, es ist dunkel und kalt. Denkt man sich in eine Zeit zurück, wo es noch nicht für alles eine Erklärung gab,
      wo Finsternis noch furchterregender und wo der Wolf noch bei uns heimisch war, dann kann man gut verstehen,
      dass die Menschen sich ihre Rituale gesucht haben. Sie beruhigen, geben Zuversicht, verbinden und helfen Kraft zu sammeln.
      Es heißt, was uns in den Rauhnächten begegnet – im Traum, an Ideen, Inspirationen, Vorstellungen, kleinen Erlebnissen
      – das wird sich auch im Jahr wiederfinden. Jede der 12 Rauhnächte steht dabei für einen Monat des Jahres.

    • Traditionen zu Weihnachten

      • Das Vergangene loslassen – Rauhnächte unterstützen

        Aber die Rauhnächte sind nicht nur nachdenklich und besinnlich, sie sind auch gefährlich, wild und unheimlich. Es ist die Zeit, in der wir der geistigen Welt sehr nah sind – den Geistern, Hexen und Dämonen. Viele Rituale, zum Beispiel das Räuchern von Wohnungen und Stallungen, dienen dazu negative Energien zu vertreiben, zu schützen und zu reinigen. Am Ende des Jahres muss das Alte, Vergangene, nicht mehr notwendige losgelassen werden. Die Räume sollen mit Neuem, mit Licht und Zuneigung gefüllt werden.
      • Räuchern in der magischen Zeit

        Ein weitverbreiteter Brauch in den zwölf Rauhnächten ist das Räuchern. Einst war der Grund dafür der Aberglaube der Menschen: Man vermied das Waschen der Wäsche, hing Beifuß-Büsche über die Ställe und man räucherte – in allen Räumen, Ställen und teilweise auch entlang der Grundstücksgrenzen. Heutzutage ist der Blickwinkel ein anderer und der Aberglaube ist bei Weitem nicht mehr so stark wie damals. Doch das Räuchern in den Räuhnächten ist stets eine beliebte Tradition am Land sowie in der Stadt. Dazu eignen sich Räuchermischungen oder aber auch wirkungsvolle Kräuter, die vielerorts noch selbst gesammelt werden können.
      • Räucherstövchen
      • Ökologische Alternativen zum Bleigießen

        Wie sehr uns die Frage beschäftigt, was uns die Zukunft bringt, zeigen auch noch andere Bräuche der Rauhnächte, die bis heute weit verbreitet sind – zum Beispiel das traditionelle Bleigießen an Silvester. Da es sich bei Blei allerdings um ein giftiges Schwermetall handelt, wird es heute häufig durch Zinn ersetzt. Eine ökologische Variante ist die Verwendung von Wachs aus Kerzenresten, die sicherlich von Weihnachten noch reichlich vorhanden sind. Das Prinzip bleibt dabei das Gleiche wie beim traditionellen Bleigießen. Das Wachs wird in einem Löffel über einer Kerze geschmolzen und dann ruckartig in eine Schüssel mit Wasser geworfen. Aus der Figur, die durch das plötzliche Erstarren entsteht, wird die Zukunft gedeutet.
  • Heimische Räucherkräuter

    • Rosen

      Verwendung : Blüten
      ausgleichend, stimmungsaufhellend, sinnlich, vermindert Nervosität
    • Beifuß

      Verwendung : blühendes Kraut
      beseitigt Ängste, steht für Neubeginn und um Altes loszulassen, reinigend
    • Eisenkraut

      Verwendung: ganze Pflanze
      steht für Glück, Klarheit, Kreativität
    • Lavendel

      Verwendung : blühendes Kraut
      wirkt entspannend, beruhigend und klärend vertreibt Insekten
    • Rosmarin

      Verwendung : Kraut
      beseitigt negative Energien, weckt die Kreativität und die Begeisterung, reinigend
    • Weißer Salbei

      Verwendung : Kraut
      belebend und konzentrationsfördernd
    • Wacholder

      Verwendung : Beere
      belebend, ausgleichend beseitigt negative Energien starke Schutzpflanze
    • Angelikawurzel

      Verwendung : Wurzel
      reinigend, Schutzpflanze, löst Ängste
  • Heimisches Räucherwerk aus dem Wald

    • Fichte

      Verwendung : Harz
      beseitigt negative Energien, Eifersucht und Neid, eignet sich auch bei einem Umzug
    • Kiefer

      Verwendung : Nadeln
      beruhigt und bringt Zuversicht, lässt Melancholie und Ängste verschwinden
    • Tanne

      Verwendung : Reisig
      belebend, konzentrationsfördernd
    • Lärche

      Verwendung : Holz und Rinde
      reinigend, fördert Gelassenheit Mut zu Neuem
    • Blaubeere

      Verwendung : Beere
      schenkt Klarheit und Vertrauen, belebend
    • Birke

      Verwendung : Rinde
      Kreativität, Neubeginn, segnend
    • Mistel

      Verwendung : Kraut
      ausgleichend, reinigend, Selbsterkenntnis
    • Zirbe

      Verwendung : Holz
      fördert Schlaf und Widerstandskraft