Ein gutes Essen ist Lagom. Wir leben in einer Zeit, in der wir oft nebenbei und spontan etwas essen, was gerade zur Verfügung steht. Nicht immer machen wir uns Gedanken über die Qualität und die Herkunft unserer Mahlzeiten. Doch ein Gericht aus regionalen Bioprodukten, selbst zubereitet, sättigend aber nicht zu viel – das hat einen hohen Wert, macht glücklich und ist damit Lagom.
Produkte aus fairem und ökologischem Handel, schlicht, praktisch und langlebig, sind ebenfalls Lagom. Ein Zuhause, das Lagom ist, ist gemütlich und persönlich, aber nicht vollgestopft mit unnötigen Gegenständen oder überfrachtet mit bedeutungsloser Dekoration. Dazu kommt, dass eine Lagom Einrichtung den Haushalt erleichtert. Nicht umsonst finden wir den skandinavischen Wohnstil mit durchdachten Möbeln so praktisch. Putzen ist viel schneller erledigt, wenn weniger Gegenstände auf dem Boden oder auf Ablageflächen herumstehen. Auch aussortieren, entrümpeln, sich von altem Tand lösen ist ein guter Schritt.
Kleine Auszeiten auf der Arbeit, Nachbarschaftshilfe, Ansichten ausdiskutieren ohne in inhaltsloses Gerede abzudriften, ungezwungene Treffen mit Freunden und Familie oder regelmäßiger Sport mit Spaß und ohne Leistungsdruck – alles das ist Lagom. Keine Verschwendung, keine Exzesse, keine Prahlerei.
Lagom hilft dabei, zu sich selbst zu finden, mit sich im Reinen zu sein, sich von unnötigem Ballast zu befreien und Raum für das Wesentliche zu schaffen. Dabei profitiert man nicht nur persönlich von dieser Lebenseinstellung: Der bedachte und respektvolle Umgang mit sich selbst und der Natur kommt dem gesamten Umfeld zugute. Wer nur das verwendet, was er braucht, schont die Ressourcen und lässt mehr für andere. Wer seine Handlungen auf ein gesundes Maß beschränkt, gewinnt Zeit, die er für sich selbst, soziale Aktivitäten oder gesellschaftliches Engagement nutzen kann. Die viel diskutierte Work-Life-Balance steht mit ihrer Grundidee selbstredend absolut im Einklang mit den Prinzipien von Lagom.