In der Natur, mit der Natur, für die Natur
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Sabine Jungwirth arbeitet in der Natur, mit der Natur, für die Natur: Als Försterin ist sie ein Musterbeispiel für den "Homo Oecologicus", also für jenen Menschentyp, der in sein Denken und Handeln die Auswirkungen auf die Natur konsequent miteinbezieht.
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8.500 Hektar im steirischen Salzkammergut, in 600 bis 1.700 m Seehöhe, Dachstein-Blick: Das ist der Arbeitsplatz von Sabine Jungwirth, Försterin in Bad Aussee. Große Teile ihres zu den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) gehörenden Revieres sind als Naturschutzgebiet bzw. Schutzwald ausgewiesen: Flächen, die wirtschaftschaftlich nicht genutzt werden und vom Menschen teilweise völlig unberührt bleiben.
Doch auch eine solche Idylle bleibt vom Klimawandel nicht verschont. Die seit 2011 hier verantwortliche Försterin beobachtet eine Zunahme von extremen Wetterphänomenen und deren Folgen für den Wald: Stürme, Windwurf, extreme Trockenheit, Käferbefall, Muren, Lawinen, eine sich nach oben verschiebende Baumgrenze. -
Wald der Zukunft
So wie in allen anderen 119 Revieren der Österreichischen Bundesforste läuft auch in Bad Aussee das Programm „Wald der Zukunft“: Um dem Klimawandel zu trotzen, wird der Wald sanft umgebaut und für die kommenden 100 Jahre widerstandsfähig gemacht. Denn ein gesunder, intakter Wald trägt wesentlich zum Klimaschutz bei. Im Wesentlichen geht es darum: weg von (Fichten)Monokulturen, hin zu gesunden Mischkulturen, die nicht nur dem Klimawandel, sondern auch Schädlingen besseren Widerstand leisten können.
„Zum Glück habe ich hier im Revier bereits sehr viele standortgerechte Mischbaumarten wie Buche, Ahorn, Tanne, Lärche und Zirbe im Altbestand. Wir fördern gezielt die gut funktionierende natürliche Verjüngung dieser Arten und nehmen Ergänzungspflanzungen nur an einzelnen Stellen vor“, so Sabine Jungwirth. Ziel des Programms „Wald der Zukunft“ ist ein stabiler, gesunder, klimafitter Mischwald. -
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Der Frauenanteil unter Österreichs Förstern liegt bei etwa 2,5 % (rund 30 von 1200), bei den ÖBf ist er etwa doppelt so hoch. Wie kommt man als junges Mädchen dazu, sich ausgerechnet für diesen Beruf zu entscheiden? Sabine Jungwirth stammt aus dem Salzkammergut, ihre Eltern bewirtschaften hier einen Bauernhof und einen Wald. Die Mutter ging im Sommer als Sennerin auf die Alm, die Tochter entwickelte schon im Kindesalter Liebe und Interesse für die Natur und den Wald. Sie absolvierte die Försterschule in Bruck an der Mur, machte dort ihre Matura, war zwei Jahre lang "Forstadjunkt", meisterte die Staatsprüfung und kehrte nach mehreren Zwischenstationen als Försterin 2007 ins Salzkammergut zurück, wo sie 2011 das Bad Ausseer ÖBf-Revier als Leiterin übernahm. -
Sabine Jungwirth arbeitet in der Natur, mit der Natur, für die Natur: Als Försterin ist sie ein Musterbeispiel für den "homo oecologicus", also für jenen Menschentyp, der in sein Denken und Handeln die Auswirkungen auf die Natur konsequent miteinbezieht.
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