Was muss im Vergleich zu anderen Möbeln wie etwa Schränken oder Tischen bei der Gestaltung eine Bettes besonders berücksichtigt werden?
Johannes Scherr: Wir sind tagsüber so vielen Störquellen ausgesetzt – Elektrosmog, Hochfrequenzen durch Handys und WLAN –, dass die Erholungsphasen in der Nacht immer wichtiger werden. Das Bett soll kein 'aufregender' Platz, sondern ein Ort für Ruhe und Entspannung sein. Das muss sich auch in dessen Ästhetik widerspiegeln.
Ein Grüne Erde-Bett ist ein Wechselspiel aus festen Holzelementen, die Stabilität, Sicherheit und Langlebigkeit geben, und weichen Komponenten für Komfort und Geborgenheit, wie Polsterbetthäupter und Matratzen.
Ganz besonders wichtig bei einem Bett ist auch der unwiderstehliche Geruch von Holz und die angenehme Haptik. Die sinnliche Wahrnehmung ist im Schlafzimmer noch schärfer als in anderen Bereichen der Wohnung.
Wie ist das Bett Almara zu charakterisieren?
Johannes Scherr: Es ist ein sehr hochwertiges, komfortables und großzügiges Bett mit großer Liegehöhe zum bequemen 'Ein- und Aussteigen'. Almara vermittelt einen reizvollen Kontrast: einerseits die üppig-bequemen Betthäupter zum Anlehnen, etwa beim Lesen oder Frühstücken im Bett. Andererseits die leichte, schwebende Anmutung. Dazu wurden das Profil des Bettrahmens unten stark gerundet und das Fußgestell nach innen versetzt, sodass es nicht mehr sichtbar ist. Man ruht in diesem Bett wie in einer schwebenden Schale, so als würde man sanft in einem Boot schaukeln.
Auch die Wirkung dieses Bettes im Raum ist sehr wichtig – etwa in Kombination mit anderen Grüne Erde-Produkten wie Schränken der Tonda- oder der neuen Tenso-Serie.
Gab es bei der Gestaltung von Almara besondere Hürden zu überwinden?
Johannes Scherr: Die eben angesprochene schwebende Anmutung war schon eine besondere Herausforderung. Wie kann man das Bett schwebend konstruieren, ohne dass es einen hohes Maß an konstruktiver Komplexität hat? Es ist ähnlich wie in der Architektur: Wenn etwas optisch schwebend wirken soll, ist es komplizierter zu planen und benötigt mehr statische Maßnahmen.
Wie "zeitlos" kann bzw. muss das Design eines Bettes sein? Soll bzw. darf man ihm die Entstehungszeit – bei Almara Anfang der 2020er-Jahre – ansehen?
Johannes Scherr: Seit vielen Jahren exisitert auch in der Möbelbranche ein Nebeneinander der Epochen. Begonnen hat es mit der Durchmischung von 'modernen' Möbeln mit Klassikern. Jetzt sieht man eher die jeweiligen Einflüsse auf das Möbelstück, so wie in der Mode schon lange üblich. Grüne Erde-Betten sind jedoch wie alle Möbel von Grüne Erde eher zeitlos, also auf keinen Fall modisch. Das heißt in Bezug auf Almara konkret: Nein, es ist kein 2020er-Jahre-Bett.
Was ist das Wichtigste an einem Bett: Aussehen, Funktionalität, Bequemlichkeit?
Johannes Scherr: Idealerweise werden alle diese Funktionen erfüllt. Bei der Findung der idealen Lösung werden natürlich in manchen Bereichen – nicht bei Qualität und Ökologie! – Kompromisse gemacht, das liegt in der Natur des Entwicklungsprozesses. Schließlich muss das Bett für die Kunden ja bezahlbar bleiben.
Wie bewertest Du die Kooperation mit Grüne Erde?
Johannes Scherr: Ich bin nun seit 2014 für das Unternehmen tätig und schätze mich glücklich, dass ich mit den Leuten von Grüne Erde arbeiten darf. Es ist immer ein sehr gutes Teamplay, man spielt sich die Bälle gegenseitig zu, und dementsprechend ist das Ergebnis immer eine Teamleistung. Es gibt keine 'Einbahn', alle brennen für die Sache, die beste Lösung für die Kunden und Kundinnen zu finden.