Seifensiedekunst

  • Was dokumentieren 5000 Jahre alte sumerische Keilschrifttafeln – Seifenrezepturen. Für Reinigungszeremonien und kultische Rituale wurden in großen Kesseln schon immer Seifen gesiedet. Dafür wurden pflanzliche oder tierische Fette mit Pflanzenaschen oder Kräuteressenzen vermischt. Dies diente oft auch als Heilmittel. Mit Rosenwasser aromatisiert, halfen Seifen auch schon mal beim Betören.

  • Eine Wiederentdeckung: Seifen aus der Natur

    Nicht betörend für Gesundheits- und Umweltbewußte: Seifen mit synthetisierten Zugaben – eine Massenware. Mitunter auch ein dermatologisches Risiko. Was also lassen jene an ihre Haut, die sich Gedanken machen? Und aus gesundheitlichen Gründen eine Alternative wollen? Wir begannen uns deshalb zu befassen: Mit alten Rezepturen der Seifensiedekunst. Und mit neuen Ideen.
  • Naturreine Öle

    Für die Herstellung unserer Seifen verwenden wir nur pflanzliche Fette und Öle, etwa aus Oliven- und Kokosöl (alles kbA). Auch Palmöl, fast immer ein Großplantagen-Produkt, lehnen wir ab.

    Wir produzieren unsere Seifen im Kaltverfahren: Dabei wird die Wärme, die aus der Verbindung von Laugen und Ölen entsteht, für den Vorgang der Verseifung genutzt. Ein arbeitsaufwendiges Verfahren, das die Inhaltsstoffe, vor allem die rückfettenden Pflanzenöle und das wichtige Glycerin, besonders schont. Es ist auch die Voraussetzung für die Herstellung von Flüssigseifen.

    Unsere Naturseifen werden traditionell gegossen und sehr schonend getrocknet. Die Produktion erfolgt in kleinen Serien, betreut von kleinen Arbeitsgruppen – beides Voraussetzungen für beste Qualität.
    • Biokosmetik: Die Haut ist ein sensibles Organ.

      Die Menschen hinter unseren Produkten

      „Handarbeit bringt eine Qualität in die Produkte, die man auch spürt“.



    • Auf 40 Jahre Firmengeschichte kann der Tiroler Familienbetrieb Sanoll nun schon zurückblicken, und damals wie heute dreht sich alles um die Entwicklung und Produktion ökologisch hochwertiger Biokosmetik. Das Unternehmen wird erfolgreich von Martin Sanoll, seiner Frau Conny und den Söhnen René, Dominik und Günther geführt – wobei man bei erfolgreich keinesfalls in den einfachen Kategorien Wachstum und Gewinn denken darf!

      Will man wissen, wie alles begonnen hat, muss man sich den jungen Martin Sanoll auf dem Bio-Bauernhof seiner Eltern im schönen Stubaital vorstellen, umgeben von Ziegen, in den Sommern oben auf der Alm, inmitten von Natur, Bergen, herrlicher Landschaft. Diese späten 1970er und frühen 1980er Jahre waren prägend für den späteren Lebensweg – das naturverbundene Aufwachsen auf der einen Seite, die damals vehement aufkommenden Umweltthemen wie Atomkraft und Waldsterben auf der anderen Seite.

      Martin Sanoll stellte sich zu jener Zeit grundsätzliche Fragen: Was kann die Natur? Was tut dem Menschen gut? Und was ist meine Rolle dabei? Heute kann man sagen, er hat diese Fragen im Großen und Ganzen beantwortet – tut es aber nach wie vor gemeinsam mit seiner Familie im Kleinen, in den Details, im stetigen Entwickeln von noch ökologischeren, nachhaltigeren Lösungen.

      Bereits im Jahr 1981 wurden bei Sanoll die ersten Shampoos entwickelt, schon damals mit biologischen Wirkstoffen aus der eigenen Bio-Ziegenmilch und -molke. Es folgten nur wenige Jahre später Cremes und Lotionen, die völlig frei von synthetischen Hilfsstoffen waren und es bis heute sind. Das Ziel war von Anfang eine ganzheitliche ökologische Lebensweise, und je mehr sich Martin Sanoll mit diesem Thema beschäftigte, umso größer war die Begeisterung über die Möglichkeiten, die Mutter Natur bietet.

      Heute fertigt die Sanoll Biokosmetik GmbH am Ortsrand von Stams im Inntal mit ihren sieben Angestellten in Teilzeit und unter tatkräftiger Mitarbeit der Familie Sanoll ca. 500 Haut- und Haarpflegeprodukte – und alle wurden selbst entwickelt. Verarbeitet werden ausschließlich natürliche Rohstoffe, etwa 95 % davon in zertifizierter Bio-Qualität. Der Maßstab ist sogar höher, als es das Austria Bio-Garantie-Siegel verlangt. So gibt es bei Sanoll zum Beispiel keine naturidenten Konservierungsstoffe wie etwa Sorbinsäure. Die Rohstoffe wie Pflanzen und ätherische Öle oder Kräuter kommen von langjährigen, verlässlichen Lieferanten. Pflanzenextrakte, etwa aus Ringelblumen, werden selbst hergestellt.
    • Beständig in der Sache, konsequent im Handeln

      Sanoll Biokosmetik ist, um auf den Erfolg zurückzukommen, langsam gewachsen, organisch – und das ganz bewusst. Martin Sanoll ist davon überzeugt, „dass jeder Betrieb mal eine Größe erreicht, wo er nicht mehr wachsen muss – denn in der Natur hat Wachstum den Sinn, die optimale Größe zu erreichen. Eine Kuh wächst auch nicht unendlich“. Er nennt es ein wertebezogenes Wirtschaften, wo der Sinn des Unternehmens nicht in erster Linie im Geld zu sehen ist, sondern in den Gewerken, im Gemeinwohl, der Ökologie. „Dass es den Menschen gut geht, den Mitarbeitern, der Natur, das sind eigentlich die Ziele – wenn man diese Ziele hat, dann richten sich die Entscheidungen danach aus und es kommt natürlich am Ende auch etwas anderes heraus“.

      Eine Notwendigkeit, seine ökologischen Produkte für mehr Menschen zu produzieren sieht Martin Sanoll nicht: „Ich bin überzeugt davon, dass es sinnvoller ist, mehrere kleine Einheiten zu haben, als wenn unser Betrieb jetzt zehn Mal so groß ist. Man kriegt dadurch eine andere Vielfalt, eine andere Qualität. Man sollte sich drauf einstellen, dass man auch ohne Wachstum gut leben kann.“ Größe ist für ihn immer auch mit strukturellen Schwierigkeiten verbunden – man braucht Maschinen, muss anders rechnen, „2 Cent pro Stück sind im Einkauf plötzlich viel Geld, wenn man im Monat ein paar Hunderttausend davon braucht“.

      Und das, was Martin Sanoll sagt, wird in seinem Unternehmen auch gelebt – handwerkliche Arbeit, kleine Mengen, mit Sorgfalt hergestellt. Die größten Absätze werden im Shampoobereich gemacht, mit 200 Kilo – und wenn 1000 Kilo gebraucht werden, dann werden eben fünf Mal 200 Kilo gemacht. „Handarbeit“, davon ist Martin Sanoll überzeugt, „bringt eine Qualität in die Produkte, die man auch spürt“.

    • Was dem Menschen gut tut

      Veränderung und Fortschritt gibt es bei Sanoll natürlich trotzdem. Wachsen kann man ja auch in der Vielfalt, in der Qualität, in der Nachhaltigkeit. Ein großes Thema der letzten Jahre sind zum Beispiel Verpackungen – hier geht die Entwicklung jetzt hin zu festen Produkten. Oder es kommen neue Rohstoffe wie Brombeersamen-Öl hinzu, die neue Rezepturen ermöglichen. Die bewährten Verfahren bleiben jedoch im Großen und Ganzen recht beständig. Martin Sanoll möchte auch gar nicht „aus Marketing-Gründen jedes halbe Jahr ein neues Produkt machen – das ist sehr Ressourcen verbrauchend, nicht wirklich gesund.“ Statt viel zu produzieren, was man eigentlich gar nicht benötigt, sollte man sich auf das konzentrieren, was Sinn macht, dem Menschen gut tut. Für Martin Sanoll sind die „natürlichen, hochwertigen Produkte für genussvolle Momente – man merkt das ja, die Haut ist ein sehr sensibles Organ“.